Porträt von Petra Wenski-Hänisch, Foto: Nico Hänisch

Die "See-Häsin" von Petra Wenski-Hänisch

Die „See-Häsin“ ist eine Phantasiefigur, welche die Diplom Designerin (FH), freischaffende Künstlerin und Autorin, die in Konstanz am Bodensee wohnt, als weiblichen Pendant zum Seehas, einer Figur, die aus alten Überlieferungen stammt und Bezug zu den Bodenseegeschichten dazu nimmt, erfunden hat. Der Seehas wird in Friedrichshafen am Bodensee regelmäßig gefeiert. Den Namen Seehas trägt auch die Bahn am Bodensee. Weit zurück in die Geschichte geht die Deutung, dass die Abbildung eines Hasens das Symbol einer römischen Legion in Konstanz war. Für den Begriff See hat die Künstlerin den Fisch als Symbol erwählt. Beide Tiersymbole, der Hase und der Fisch, dienen der tiefgründigen Grundlage der Phantasiefigur.
In ihrem Exponat „See-Häsin“ hat sie die beiden Tiere, spielerisch anmutend, in einer Phantasiefigur auf ihre individuelle Art und Weise zusammengebracht. In den Überlieferungen, die zum Hasen und zum Fisch im Allgemeinen von der Künstlerin erforscht wurden, fand sie einige interessante symbolträchtige Vermächtnisse der Geschichte.
Der Hase an sich darf als Tier bezeichnet werden, welches in seiner Vielseitigkeit in der Kultur und Welt einen wichtigen Platz im Brauchtum, Mythen oder Religion vorzuzeigen hat. Der Hase ist, allgemein betrachtet, ein ultimativer Frühlingsbote, der in der Fortpflanzung im Frühling ganz vorn dabei ist und deshalb für Fruchtbarkeit und Erneuerung steht. Der Hase im Naturzyklus wird von Asien bis Südamerika seit Urzeiten dem Mond zugeordnet. Das christliche Osterfest wird am ersten Vollmond nach Frühlingsanfang gefeiert und gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und Auferstehung. Im alten Ägypten, so heißt es, war der Hase ein Attribut von Thot, dem Gott des Mondes, der Wissenschaft und der Weisheit. Er symbolisierte auch damals schon Neuanfang und Auferstehung. So auch die griechische Göttin der Liebe, die Aphrodite, bediente sich dem Fruchtbarkeitssymbol des Hasens. Die Häsin ist eine fleißige Mutter und kann bis zu 40 Kinder jährlich bekommen. Der Hasenkopf war auch ein Attribut der germanischen Mondgöttin Oestras, die im nördlichen Europa und im angelsächsischen Raum ansässig, entsprechend Eostrens, war. Die Göttin des Lichts, weil die Sonne im Osten aufgeht und ihr Licht verbreitet. Die Oestras soll, laut einer Theorie, die Göttin des Osterfestes den Namen gegeben haben. Selbst Buddha soll in einer früheren Inkarnation ein Hase gewesen sein und prägte in seinem Wirken das Hasenporträt auf die Mondscheibe. In China ist der Hase eines der zwölf astrologischen Tierkreiszeichen. Erst Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat sich der Hase als Osterhase, resultierend aus der Lichtgöttin Oestras in Verbindung des Neubeginns, Erneuerung, der Auferstehung und der Fruchtbarkeit etabliert. Der schnelle wendige Hase hat den Überblick und kann mit seinen Augen seitlich am Kopf rundum blicken. Er lebt im natürlichen Zyklus der Natur. Die lateinische Bezeichnung für Hase ist Lepus. In der genussfreudigen Epoche des alten Babylons galt der Hase als animalische Personifikation der Erotik, eine Bedeutung, die bis heute in manchen Veröffentlichungen von Firmen erhalten geblieben ist.
Der Fisch ist ein im Wasser lebendes Tier, das als Wirbeltier mit Schuppen über den Körper bedeckt ist, Flossen für die Fortbewegung hat und durch Kiemen atmet. Von den verschiedensten Fischen lebt ein Drittel im Süßwasser und zwei Drittel im Salzwasser der Meere. In vielen Kulturen hat der Fisch eine symbolische Bedeutung und außerdem kommt er in den verschiedenen Religionen vor. In seiner religiösen Funktion in verschiedenen Ländern wird auch der Fisch, weil er sich stark vermehrt, als Fruchtbarkeitssymbol geehrt. In diesem Zusammenhang steht der Fisch für das Sinnbild für phallische Zeugungskraft. Zur Abwehr wird der Fisch als Amulett und Schutzsymbol in manchen Ländern getragen. Der Fisch gilt in China als Symbol für Glück, Reichtum und gute Ernte und hat außerdem das gleiche Symbol als Schriftzeichen für Fisch und Überfluss. Der größte Fisch ist der Wal und über ihn gibt es zahlreiche Geschichten. Über Fische generell wurde schon immer viel Mythologisches erzählt und geschrieben. Der Fisch ist ein Symbol für die Unterwasserwelt, die archetypisch und tiefenpsychologisch, auch als eine verborgene Wahrheit gedeutet wird. Diese verborgene schillernde Wahrheit soll aus den Tiefen ans Licht geholt werden. Der Fischer wirft seine Netze aus und verspricht sich aus den Tiefen der Gewässer einen guten Fang zu machen. In Ägypten war der Fisch dem Osiris heilig, in Syrien der Göttin Astargate und in Indien nimmt Wischnu die Gestalt eines Fisches an. In der Alchemie steht die Bedeutung des Fisches mit dem eigenen Selbst im engen Kontakt und wird mit dem Stein der Weisen, dem Lapis, in Beziehung gebracht. In der Astrologie ist der Fisch ein Sternzeichen. In Märchen wird vielfach die Symbolik verwendet und reflektiert. In der inspirierenden und nährenden Funktion des Fisches wird das unbewusste in der Erscheinungsform der Seele angedeutet. In der Imagination und im Traum begegnet der Fisch als ein nährender Inhalt der Seele. Fischträume sind als positiv zu deuten, weil sie die Fülle des Seins in physischer und tiefenseelischer Energie ausdrücken. In der frühchristlichen Geschichte haben Jesus und seine Jünger den Fisch als Symbol für den gewiesenen Weg aus den Tiefen ans Licht mitgebracht. In der heutigen Zeit wirkt das Fischsymbol in vielfältigen Variationen für kirchliches Schaffen. Eucharistische Fische sind auch ein verbreitetes Bildmotiv der frühchristlichen Kunst, zu sehen in alter Wandmalerei in den Krypten der Lucina in einer römischen Katakombe. Ichthys ist das altgriechische Wort und liegt dem deutschen Wort Fisch zu Grunde und steht für Jesus Christus, Gottes Sohn den Retter. Piscis ist der lateinische Name für Fisch.
Für die Künstlerin haben die Interpretationen der beiden Tierfiguren, in ihrer Betrachtung mit den lichtvollen Attributen, für die fruchtbare Erfüllung tiefenpsychologischer Eigenschaften zu tun. Der Hase, der mit Oestras, der Göttin des Lichts aus dem Osten des Sonnenaufgangs in Verbindung gebracht wird, und der Fisch, der aus der Tiefe der Wahrheit und Weisheit ans Licht kommt und Glück und Reichtum mitbringt. In der Verschmelzung beider Figuren hat sie eine Kunst-Kultur-Figur entstehen lassen, die dem Geist ihrer Phantasie entsprungen ist, um die gewählten Attribute im Wirken der Figur auszudehnen. Der dritte Aspekt ist die angedeutete Vermenschlichung der Phantasiefigur, weil für die Künstlerin letztendlich alles aus der Natur, dem schöpferischen Gedanken entstanden ist, aus dem alle Lebewesen stammen. In der Verschmelzung dieser drei Aspekte ist ein empathisches vitales erfülltes Wesen entstanden, welches aus dem Regelwerk der Natur stammt und im guten Gedanken an eine liebevolle Entwicklung mit Erkenntnissen, die dem Wachstum in der entfalteten Liebe des Gesamtwerkes der Natur, dient.
Die „See-Häsin“ ist teilweise abstrakt und realistisch und damit surrealistisch künstlerisch ausgedrückt, und zeigt sich in gemalter Form, ihrer in Schichten aufgebauten Gemälden, sowie in modellierter Form in gegossenen Bronze-Silber-Skulpturen und in Form ihrer geschriebenen Literatur in Energie-Kunst-Buch-Werken. Ihre Exponate sind in der Aufbautechnik erschaffen, um ihrer Kunst, so sagt die Künstlerin, die Ausdehnung der Formzugabe im Wachstum mit dem Energie-Zugewinn ihrer Schöpfungen zu ermöglichen. Deshalb malt sie im Schichtaufbau und modelliert kleine und große Modelle aufbauend in Wachs. Die kleinen Modelle werden im Wachsausschmelzverfahren in Silber gegossen und die großen Wachsmodelle werden vorwiegend in Bronze gegossen. In der Literatur der Künstlerin und Autorin verknüpft sie die aufbauende Bildsprache mit der aufbauenden Wortsprache, resultierend aus der Energie in der Verschmelzung. Im Kunst-Energie-Buch-Werk kreiert sie Worte zu Sätzen mit gehaltvollen spielerisch gestalteten Inhalten, die in den aufbauenden Inhalten aus dem Wachstum im Regelwerk der Natur erzählen.
Die Künstlerin über sich: „Ich liebe den Bodensee mit der natürlichen Umgebung und mein Kunstschaffen hier am See. So habe ich diese beiden Aspekte zusammengebracht und in meinem Schaffen mitunter die „See-Häsin“ erfunden“.


Kontakt

Petra Wenski-Hänisch
Fließhornstrasse 40
78465 Konstanz
Tel.: +49 176 7240 9840
E-Mail: info@kunst-energie-regenbogen.de
Webseite Kunst-Energie-Regenbogen.de
Webseite See-Häsin See-Haesin.de

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